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Die Autobatterie im Winter: 10 Tipps

Wie Ihr Eure Fahrzeugbatterie optimal auf die kalte Jahreszeit vorbereitet und einlagert.

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Ralf

14.11.2023


In Kürze:

Die richtige Vorbereitung der Autobatterie ist entscheidend, um im Frühjahr Startprobleme zu vermeiden. Neben dem Einmotten des Fahrzeugs sollte besonders das Nachladen und Pflegen der Batterie bedacht werden. Wichtige Schritte sind das Einfetten der Pole, die regelmäßige Messung des Ladezustands und bei längerer Standzeit der Ausbau der Batterie. Achten Sie auf korrekte Ladepraktiken, sicheren Umgang mit Batteriesäure und das Befüllen mit destilliertem Wasser. Eine frühzeitige Kontrolle und Pflege sichert die Langlebigkeit und zuverlässige Funktion Ihrer Batterie.

 

Im Detail

 

Die Tage werden kürzer, die Nächte kälter… Wer nun seinen Oldie einmotten möchte, dem hilft unsere "Checkliste zum Einmotten" weiter. Was viele jedoch nur halbherzig bedenken, ist das Nachladen der Batterie.

Oft muss es schnell gehen – der Oldie wurde intensiv geputzt und konserviert – da bleibt zum Schluss wenig Zeit, die Batterie auszubauen. Doch gerade wer hier ein wenig Zeit investiert, der hat nicht nur länger Freude an einer fitten Startbatterie, sondern kann auch nachts beruhigt schlafen.

 

Die 10 besten Tipps für Ihre Autobatterie im Winter

 

Tipp 1: Polfett – Sauberkeit und Schutz

Die Batterie sollte stets sauber gehalten und die Pole regelmäßig eingefettet werden. Dies verhindert Korrosion und sichert eine gute Leitfähigkeit.

 

Tipp 2: Nachmessen statt Stehenbleiben – Frühzeitige Kontrolle

Wer ein kleines Messgerät für unterwegs besitzt, kann schon während der Oldtimersaison den Zustand der Batterie überprüfen. So lässt sich feststellen, ob ein Neukauf im Frühjahr sinnvoll ist. Auch etwas größere Batterietester (ab ca. 15 Euro) geben Aufschluss über den Zustand. Für den Hobbybereich reicht hier ein einfaches Gerät vollkommen aus.

 

Tipp 3: Batterien über Winter ausbauen – Die beste Lagerung

Früher im kalten Winter selbstverständlich! Manche Autofahrer bewahrten ihre Batterien in den 1950er und 60er Jahren über Nacht im Haus auf, um einen sicheren Start am nächsten Tag zu gewährleisten.

  • Längere Lebensdauer: Heutige Batterien sind zwar langlebiger, aber auf konsequente Nutzung ausgelegt. Liebhaberfahrzeuge werden eher selten bewegt, wodurch die Anzahl der Startzyklen und damit die Lebensdauer der Batterie sinkt.

  • Schutz vor Tiefentladung: Gerade bei Youngtimern mit modernen Radios kann eine Batterie in relativ kurzer Zeit (innerhalb von 4-6 Wochen) tiefentladen sein.

  • Vorsicht Falle: Speziell bei jüngeren Fahrzeugen kann eine abgeklemmte Batterie zu Problemen mit der Wegfahrsperre führen. Auch der Radiocode, der häufig bei Autoradios ab 1990 zu finden ist, kann ohne Stromquelle schnell gelöscht sein. Stellen Sie daher vor dem Abklemmen der Batterie sicher, dass alle Daten für die Wiederinbetriebnahme vorliegen.

 

Warum Ausbauen?

  • Frostsicherheit: Auch geladene Batterien sind bei Minusgraden nicht mehr voll leistungsfähig. Erwischt eine tiefentladene Batterie nun zusätzlich Frostnächte unter null Grad, ist sie in der Regel ein Fall für den Wertstoffhof.

  • Schutz vor Platzen: Wartungsfreie Batterien sind zwar praktisch, können aber platzen, wenn sie unsachgemäß (z.B. mit konventionellen Geräten) geladen werden.

  • Schutz vor Säureschäden: Bei hochwertigen Fahrzeugen kann auslaufende Batteriesäure sehr schnell enorme Schäden verursachen, z.B. an Alukarosserien. Ist die Batterie eingebaut, lassen sich solche Schäden häufig erst im Frühjahr feststellen. Oftmals sind dann auch tragende Teile oder Achsen von der auslaufenden Säure zerfressen worden.

 

Tipp 4: Kabelsalat – Ordnung beugt Gefahr vor

Zusammengewickelte Kabel wirken wie Spulen und können sich erhitzen. Das gilt für die Kabeltrommel ebenso wie für Ladegeräte. Kabel daher nicht zusammenbinden und/oder aufrollen.

 

Tipp 5: So bitte nicht! – Brandgefahr minimieren

Oftmals unterschätzt ist die Brandgefahr, die von überhitzten Ladegeräten, auch Ladungserhaltungsgeräten, ausgeht. Es sind etliche Fälle bekannt, in denen durch unsachgemäß geladene Batterien Millionenschäden verursacht wurden.

  • Sichere Stromquelle: Verwenden Sie eine Kabeltrommel mit Überhitzungsschutz, statt Mehrfachsteckdosen, bei denen ein Kurzschluss vorprogrammiert ist.

  • Feste Montage: Eine sinnvolle Möglichkeit kann auch darin bestehen, das Lade- oder Erhaltungsladegerät an der Wand zu montieren. So ist es immer an seinem Platz und man kann nicht versehentlich darüber fahren.

 

Tipp 6: Achtung CHEMIE! – Sicherer Umgang mit Batteriesäure

Batteriesäure ist 38%ige Schwefelsäure – im Umgang mit Batterien ist höchste Vorsicht angesagt. Sind Löcher in der Kleidung oder auf dem Lack bereits ärgerlich, so können Säurespritzer auf der Haut oder im Auge schwere Verätzungen hervorrufen.

  • Schutzmaßnahmen: Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann zum Beispiel zum Schutz gegen auslaufende Säure eine Fliese unterlegen. Auch Arbeitshandschuhe und eine Schutzbrille können hier nicht schaden.

  • Explosionsgefahr (Knallgas): Immer dann, wenn Batterien nachgeladen werden, entsteht Knallgas. Der Säurestand sollte tunlichst nicht mit dem Feuerzeug kontrolliert oder lässig mit der Zigarette im Mundwinkel hantiert werden. Auch wer die Batterie daheim im warmen Keller überwintert, sollte während der Ladezyklen auf ausreichende Belüftung des Raumes achten!

 

Tipp 7: Erst nachtanken, dann nachladen – Säurestand prüfen

Ein zu niedriger Säurestand lässt die beste Batterie schnell alt aussehen. Daher bei fehlendem Stand auffüllen. Wichtig: Es wird kein Säure nachgefüllt, sondern destilliertes Wasser. Am besten die Batterie vorher von Staub und Schmutz befreien und erst dann zielgerichtet mit einem Trichter einfüllen, damit der Staub nicht mit ins Innere gespült wird.

 

Tipp 8: Tiefentladene Batterien – Besondere Behandlung

Eine tiefentladene Batterie wird von einem Erhaltungsladegerät oft nicht erkannt, vor allem dann, wenn die Spannung unter 10 Volt liegt (es könnte schließlich auch eine 6-Volt-Batterie sein).

  • Konventionelle Ladegeräte: Sollten nicht unbeaufsichtigt längere Zeit – gar über Tage – angeschlossen bleiben. Nach 12 Stunden (meist über Nacht) sollte man den Stand des Ladevorgangs überprüfen bzw. abbrechen. Die Anzeige zeigt an, mit wie viel Ampere die Batterie geladen wird. In der "Mitte" des Ladevorgangs ist der Ausschlag der Anzeige bei einer "gesunden" Batterie am höchsten.

  • Ältere Ladegeräte: Manche ältere Ladegeräte verfügen über eine 6-Volt-Funktion. Prinzipiell spricht auch nichts gegen die Verwendung eines zeitgenössischen Ladegerätes, wenn folgende Punkte beachtet werden:

    • Ladegeräte prüfen! Kabel dürfen keine Beschädigungen oder brüchigen Stellen aufweisen.

    • Wärmeabfuhr: Das Ladegerät erwärmt sich während des Ladevorgangs. Kann diese Wärme nicht durch die Schlitze abziehen, besteht akute Brandgefahr. Sollte das Innenleben verstaubt, verölt, verharzt oder alles drei sein, sollte das Ladegerät einen Platz in der Deko-Ecke erhalten!

 

Tipp 9: Regelmäßige Kontrolle – Auch im Erhaltungsmodus

Auch im Erhaltungsmodus geht beim Nachladen eine Gefahr aus. Wer nicht regelmäßig das Gerät kontrolliert, riskiert Schäden, die durch feuchte Witterung oder Überhitzung zum Kurzschluss führen können.

 

Tipp 10: "Bodenhaltung" – Sicherer Stand für Ladegeräte

Ladegeräte sollten nicht auf der Batterie abgestellt werden. Unabhängig vom Typ sollten die Ladegeräte auf einem festen und möglichst nicht brennbaren Untergrund stehen. Auch die Nähe zum Autoreifen und zu Kunststoffstoßstangen ist nicht zu empfehlen.

 

Wer diese Tipps berücksichtigt, dem wünscht BELMOT viel Spaß beim Einmotten und ein schönes Saisonende!