Aus der Werkstatt

Reisefieber im August

Wie mache ich mein Fahrzeug urlaubsfit und sicher?

Gerade jetzt, wenn Pandemie-bedingt, viele Fernreiseziele oder selbst das europäische Ausland „in weite Ferne“ rücken, liegt die Überlegung nahe, einen Urlaub im eigenen Oldtimer anzutreten. Damit die Autobahnetappe zum Feriendomizil nicht zur Belastungsprobe für Mensch und Maschine wird, möchten wir euch zum Thema Urlaub mit dem Oldtimer einige Tipps und die BELMOT-Reisecheckliste auf den Weg geben.

Foto: Ralf von BELMOT

Wie mache ich mein Auto urlaubsfit? Was kann ich selbst erledigen, was lasse ich besser meine Werkstatt checken? Bedenkt jedoch, dass es gerade in der aktuellen Krisen- und Urlaubszeit vorkommen kann, dass die Werkstatt des Vertrauens eine deutlich längere Vorlaufzeit hat. Daher rechtzeitig einen Termin vereinbaren.

Wer nicht gerade zwei linke Hände hat, kann, bei einem gepflegten und regelmäßig gewarteten Oldtimer, eigentlich schon eine ganze Menge selbst checken. Wir haben für euch eine Checkliste erstellt, die ihr euch am besten ausdruckt und Schritt für Schritt durchgeht. Die vollständige Liste findet ihr am Ende des Artikels und rechts oben unter Downloads. Hier ein Auszug:

BELMOT-Reisecheckliste: Seite 1 von 2

Safety first - Werkstatt
Wenn der Oldtimer schon eine längere Standpause hinter sich hat, ist ein Check der Bremsflüssigkeit und der Bremsanlage (am besten durch die Werkstatt) nötig. Ein Ausfall der Bremsen im Gebirge, wenn durch einen zugequollenen Bremsschlauch die Bremse nicht mehr 100%ig löst, kann fatal sein. Durch die Hitzeentwicklung am Bremssattel kann die Bremsflüssigkeit kochen. Vor allem, wenn diese lange nicht gewechselt wurde und Wasser aus der Luft aufgenommen hat, bilden sich Dampfblasen. Das Bremspedal fällt dann durch und wenn auch Pumpbewegungen am Pedal nichts bewirken, hilft nur noch ein beherzter Griff zur Handbremse. Aber auch diese sofort wieder öffnen, da sonst blockierende Räder das Fahrzeug außer Kontrolle geraten lassen können. Wer keine Lust hat, das auf/in den hohen Tauern mit Gegenverkehr in Spitzkehren live auszuprobieren, dem sei ein regelmäßiger Bremsencheck empfohlen. Dasselbe gilt auch für die Stoßdämpfer.
 

Selbst erledigen
Eine Ölstandkontrolle gehört ebenso zur Prüfung, wie die des Kühlwassers, eine Dose Öl in Reserve oder eine Flasche Kühlerfrostschutz kann auch nicht schaden im Gepäck. Je nach Beladung muss der Reifendruck erhöht werden und auch für zügige Autobahnfahrt sollte er nicht zu gering sein. Ein Restprofil von 1,6 mm ist Vorschrift. Das kann man mit einer „1“-Euromünze testen, dabei sollte der äußere Ring vom Restprofil verdeckt sein, dann ist der Reifen ok – zumindest die Profiltiefe. Auch überalterte Reifen - man geht hier von einem Maximum von 8 Jahren aus - sollten getauscht werden, da sie bei großer Hitze und Beladung wesentlich schneller zu Schäden neigen.

Die Beladung
Absolut stilecht und manchmal einfach notwendig: der Dachgepäckträger oder Kofferträger auf dem Kofferraumdeckel. Hier ist es wichtig, auf korrekte Befestigung des Trägers und der Ladung zu achten.

Ein verbeultes oder zerkratztes Auto ist ärgerlich – Glück im Unglück hat, wer für sein Schätzchen eine Allgefahrendeckung von BELMOT hat – ein Schaden durch Ladungsgegenstände ist, sofern nicht absichtlich herbeigeführt, versichert.

Schwere Gegenstände gehören in den Kofferraum und dabei möglichst Richtung Wagenmitte. Einseitig oder ungleichmäßig beladene Fahrzeuge haben schlechtere Fahreigenschaften, bis hin zu einem längeren Bremsweg.

Zum Urlaubsgepäck gibt´s online Checklisten, wer schon einmal ohne Kopfschmerztabletten oder Impfpass im Urlaub war, wird sie mögen.

Ups,Panne
Warndreieck und Erste-Hilfe-Sortiment sollen im Notfall schnell erreichbar sein. Gleiches gilt auch für einen Feuerlöscher. Im Oldtimer sollten generell Dinge wie Abschleppseil, Starthilfekabel und eine Taschenlampe (neue Batterien einlegen) dabei sein.

Wer mit seinem Auto in den letzten Wochen im Ausland war, kommt sich aus einem weiteren Grund 30 Jahre zurückversetzt vor: Es gibt sie wieder, die berühmten Grenzkontrollen am Zoll. Reisedokumente griffbereit im Handgepäck: Ausweise, Grüne Versicherungskarte, Fahrzeugschein, evtl. eine Fährenreservierung oder die Telefonnummer des Hotels – falls sich die Anreise verzögert.

Empfehlenswert als Reisetag ist der Sonntag: Es sind weniger Lkw unterwegs, so dass man mit deutlich weniger Überholvorgängen das Reiseziel erreicht. Wer schon einmal auf einer zweispurigen Autobahn im VW Käfer einen Sattelschlepper überholt hat, während von hinten mit 180 Km/h ein SUV im Rückspiegel größer wird, freut sich definitiv über LKW-arme Bundesautobahnen.

Unbedingt prüfen: Die Beleuchtung. Gerade, wenn man abends und nachts unterwegs ist. Die Beleuchtung sollte überprüft und falls möglich auf die entsprechende Beladung eingestellt sein. In manchen Ländern ist auch Pflicht, ein Set an Ersatzglühlampen mitzuführen. Bei älteren Fahrzeugen, deren „Birnchen“ nicht mehr überall zu bekommen sind, eine echt empfehlenswerte Maßnahme.

Wer jetzt noch Benzinleitungen und Kühlwasserschläuche auf poröse Stellen checkt und entsprechend einen Satz Ersatzzündkerzen einpackt, ein stabiles Klebeband und einen vernünftigen Werkzeugsatz mitführt, dem wünschen wir an dieser Stelle eine gute und pannenfreie Fahrt in einen erholsamen Urlaub.

 

Und hier geht’s zur BELMOT Checkliste.

Bitte beachten: Der BELMOT-Schutz für die Urlaubsfahrt gilt für Oldtimer nur, solange die Jahreskilometerfahrleistung nicht überschritten wird. Oldtimer, die als Alltagsfahrzeug genutzt werden, sind damit ausgeschlossen. BELMOT versichert keine Wohnmobile, die für ihren ursprünglichen Zweck, d.h. zum campen genutzt werden. 

 

Text von Ralf 

 

 

 

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