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Spotlight on: Ralf von BELMOT

Das BELMOT Team besteht aus unterschiedlichen Menschen mit unterschiedlichen Positionen. Ralf von BELMOT habt ihr zwar schon häufiger auf Bildern gesehen, vielleicht auf Messen gesprochen oder die ein oder andere Erlebnis-Story hier auf unserem Blog verfolgt. Aber so wirklich viel von seinem Bezug zu BELMOT wisst ihr eigentlich noch nicht. Das wollten wir ändern. Heute lernt ihr ihn im Interview kennen. Spotlight on Ralf von BELMOT.

Hallo Ralf, auch wenn man Dein Gesicht vielleicht schon mehrfach gesehen hat: Erzähl doch mal ein bisschen mehr von Dir. Fangen wir an mit: Welche Position hast Du bei der Mannheimer und welche Hauptthemen beschäftigen Dich?

Mein Name ist Ralf Stumpfernagel, ich bin Markenmanager bei BELMOT, das heißt ich kümmere mich vorrangig um Kooperationen mit Verbänden oder Wirtschaftsunternehmen oder Themen wie Schulungen oder Veranstaltungen, die wir nicht nur für unsere Außendienstpartner, sondern auch für Interessenten aus der Oldtimerszene anbieten. Hier ist unser BELMOT Fachtag zu nennen, der alle zwei Jahre an wechselnden Orten stattfindet. Dort sind immer professionelle Referenten mit Expertise vor Ort um über aktuelle Entwicklungen, die uns in naher Zukunft beschäftigen werden, zu referieren.

Wie zeigt sich Deine Oldtimerleidenschaft in Deiner Freizeit? 
Die zeigt sich – leider – in einem akuten Sammeltrieb, wobei ich anderseits meinen 200/8 schon seit 1994 besitze und die Sammlung tatsächlich über 25 Jahre gewachsen ist. Das bedeutet, dass ich zu den Fahrzeugen, die jetzt noch vorhanden sind, tatsächlich teils einen sehr persönlichen Bezug habe, zum Beispiel ein selbstrestauriertes Käfer Cabriolet 1500 von 1967. Oder einen scheckheftgepflegten Ersthand 280 SL R107 mit Heidelberger DIN Kennzeichen, der war 2002 noch bezahlbar… 

Wer war die Inspiration für Deine Leidenschaft?
Das war im Oktober 1988. Mein Bruder brachte eine Oldtimer Markt mit, er wollte seinerzeit einen 190 SL kaufen und hat sich später für eine Pagode entschieden, irgendeinen alten Benz hatte er meistens.  Mit meinen 13 Jahren war ich begeistert von dem Mercedes W108 in rotmetallic auf der Titelseite, so dass ich heute behaupten kann, sicherlich jedes Heft seit über 30 Jahren zumindest einmal in der Hand gehabt zu haben (vielleicht auch nicht komplett gelesen). Infolge eifrigen Studiums der Hefte kam es zum ersten /8 mit 16 und der zweite folgte mit 18 Jahren – die klassische Oldtimer-Einstiegskarriere. Die Wurzeln liegen aber noch tiefer. Wir hatten durch meinen Vater immer Mercedes Jahreswagen, als ich klein war. Meine Mutter ist schwanger mit unserem karneolroten 200D/8 ins Krankenhaus gefahren, als ich auf die Welt kam. Man könnte von pränataler Prägung sprechen… Das ist liegt offensichtlich bei uns in der Familie: Mit meiner Frau, meinem Bruder und meinem Vater, komme ich auf über 10 klassische Mercedes.

Welche Themen liegen Dir als BELMOT Markenmanager am Herzen?
Da gibt es nur eine Antwort, unser Kunde. Natürlich legen wir im Zeitalter der Digitalisierung auch Wert auf digitale Prozesse aber mehr als je zuvor steht die persönliche Kundenbindung im Focus, egal ob Oldtimerbesitzer, Sammler, Händler oder Restaurator. Zu manchen Kunden verbindet uns eine jahrzehntealte Beziehung. Auch BELMOT gibt es schon seit über 25 Jahren. Wenn jeder unserer Kunden versteht, dass wir nicht irgendein Anbieter, mit einer x-beliebigen Police sind, sondern das Thema mit so viel Herzblut und Leidenschaft leben, wie er selbst das tut, erst dann habe ich meinen Job gut gemacht.

Und da wir von Einschränkungen politischer Art, selbst betroffen wären, fällt es uns leicht, Verbände wie DEUVET oder FIVA zu unterstützen um bisweilen auch sicherzustellen, dass uns allen das Oldtimerhobby mit all seinen Facetten auch in 20 Jahren noch Freude bereitet. Das heißt, ich wünsche mir, dass wir dann noch fahren dürfen – autark und nicht autonom – und dass es auch Mechaniker gibt, die ein analoges Fahrzeug am Leben halten können (Thema Wissenstransfer) auch hier überlegen wir, wie wir als Dienstleister aktiv dazu beitragen können.

Was zeichnet BELMOT als Versicherer für Oldtimer aus bzw., worin unterscheidet sich BELMOT von Mitbewerbern?
Wir bieten in diesem Bereich komplette Lösungen an. Nichts von der Stange, egal, ob der Kunde Oldtimer sammelt, oder für große Werte Automobilia, Prospekte, Pokale etc. zusammengetragen hat: Wir können ein passendes Paket anbieten. Es gibt Kunden, die versichern Ihre Fahrzeugtransporte weltweit; egal, ob zur Villa D´Este oder Amelia Island.  Das schüttelt ein klassischer Anbieter von KFZ-Versicherung den Kopf. Wir bieten Lösungen, egal ob der Kunde lediglich eine Vespa, oder die größte Sammlung auf europäischem Festland versichert haben möchte.
Die Spannweite, die wir so abdecken, geht tatsächlich weit über das Spektrum eines konventionellen Anbieters hinaus, weil wir all unsere Lösungen wie Bausteine auf den Kunden anpassen, wenn nicht sogar gemeinsam mit entwickeln, z.B. Realisierung eines Museums o.ä..

Kann BELMOT also für jedes Problem Thema im Bereich „Klassiker Versicherungen“ eine Lösung bieten?
Meistens schon. Es gibt ungewöhnliche Themen, die wir uns aktuell anschauen, wie z.B. die Idee eines Vermietmodells für private Oldtimer. Aber wenn einer mit der Idee einer Ferrari-Vermietung um die Ecke kommt, oder ein 18- Jähriger mit Papas 1977er Porsche fahren möchte, da weiß man schon vorher, dass daran niemand Freude hat. Es gibt also auch Themen, die wir nicht bedienen können.

Mit welchen, vielleicht auch manchmal nicht ganz alltäglichen Klassik-Themen kommen potenzielle Kunden auf BELMOT zu?
Was wir tatsächlich nicht anbieten, sind Haftpflichtdeckungen in Übersee, wenn jemand z.B. die Rallye PanAmericana oder eine Peking-Paris mitfahren möchte. Dort haben Landesbestimmungen Vorrang, denn die KFZ Haftpflicht ist ein länderspezifisches Thema, das jedes Land individuell handhaben kann. Wir können die Haftpflicht nur in den Ländern anbieten, die am Abkommen der „grünen Karte“ – offiziell „Internationale Versicherungs-Karte“ (IVK) – teilnehmen.

Wie hat sich das Versicherungsgeschäft im Klassikbereich in den letzten Jahren entwickelt bzw. wohin könnte die Reise künftig gehen?
Wir haben eine Konsoliderung der Wertentwicklung. Jedoch auch bei sehr alten Fahrzeugen einen leichten Verfall im Bereich der „Brot und Butter“ Autos, da die Generation mit einem persönlichen Bezug zu Fahrzeugen vor 1960 jetzt Mitte 80 ist. Somit ist auch, abgesehen von den hochkarätigen Fahrzeugen, dort keine Preisentwicklung nach oben mehr zu erwarten – ein Resultat von sinkender Nachfrage.

Im Gegenzug stellt sich jetzt aber die nächste Generation Fahrzeuge wie Mercedes SLK 32 – Audi 80 Cabriolet, BMW M3, Porsche Boxster oder Jaguar XKR in gutem Zustand weg. Ein Indiz dafür, dass auch hier Potential vorhanden ist, auch wenn das gefühlt noch keine „alten“ Autos sind.

Es ist, wie mir kürzlich ein Szenekenner berichtete, jedoch die zunehmende Lust auf analoges Fahren, das diese modern ausgelegten Fahrzeuge von den heutigen komplett unterschiedlich sind.
 

Die Fragen stellten Steffen Dominsky (kfz-betrieb) und Isabelle Haupt (BELMOT).


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Text von Isabelle 

 

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